Was ist der Sinn der Yogapraxis..?

In Patanjali's Yogasutra 2.28 wird sehr schön zusammengefasst was der Sinn der Yogapraxis sein kann.. Nämlich:

  • Die Reinigung von Körper und Geist
  • Die Harmonie im Alltag und Leben
  • Das Bewusstsein der Wahrheit

Dazu wird in der nachfolgenden Sutra auch der bekannte 8-gliedrige Pfad genannt, welcher zum Ziel des Yogas, der wahren Erkenntnis bzw. Erleuchtung führt. Was ist nun aber die Wahrheit? Religionen erklären ja schließlich auch was zu tun und zu lassen ist und was wirklich richtig sei.. jedoch ist Yoga keine Religion und die Sutras "lediglich" Empfehlungen.. Wahrheit im Yoga ist die Erkenntnis über unser wahres Selbst, und das auf Basis von Erfahrungen in der Welt und Entwicklung von Unabhängigkeit von dieser... 

 

Weiterhin zeigt diese Erklärung auch, warum Yoga kein Sport ist, sondern eine Lebenseinstellung, innere Haltung oder auch Philosophie. Trotzdem kommt die Achtung des Körpers gleich an dritter Stelle des Yogawegs und grade im Ashtanga Yoga legen wir einen besonderen Fokus auf diesen Aspekt, denn je wohler wir uns in unserem Körper fühlen, umso mehr können wir dessen Möglichkeiten ausleben. 

 

Die 8 Glieder, welche eine Basis im Yoga darstellen, lauten:

  • Yama - die Achtung gegenüber Anderen oder auch Ethik bzw. Moral
  • Niyama - die Achtung gegenüber dir selbst
  • Asana - die Harmonie im Körper
  • Pranayama - die Harmonie der Energie oder auch des Atems
  • Pratyahara - die Harmonie der Emotionen oder auch der Sinne
  • Dharana - die Harmonie der Gedanken oder auch die Konzentration
  • Dhyana - Versenkung oder auch Meditation
  • Samadhi - Erleuchtung oder auch ein dauerhaftes Erleben des wahren Selbst

Das 1.Glied - Yama, betont die Wichtigkeit ethischer Grundregeln für eine wahrhaftige Yogapraxis, denn wahres Yoga spiegelt sich wider in einem harmonischen, respekt- und liebevollen Miteinander. Hier finden wir Parallelen zu den Religionen, denn Yamas kommen auch dort vor:

  • Ahimsa // Nicht verletzen oder töten (die wichtigste Verhaltensempfehlung im Yoga! Egal ob durch Gedanken, Worte oder Taten)
  • Satya // Ehrlichkeit oder nicht lügen
  • Asteya // Nicht stehlen
  • Brahmacharya // Handeln im Bewusstsein eines höheren Ideals oder nicht begehren deines Nächsten Weib/Mann
  • Aparigraha // Nicht horten, Anspruchslosigkeit oder nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut

Diese Grundregeln sollen ohne Unterscheidung von sozialer Schicht, Ort, Zeit und Situation in allen Bereichen eingehalten werden. Dies gilt auf dem Yogaweg als große Tugend und Disziplin. Und schließlich zeigt uns Patanjali mit den 5 Niyamas den persönlichen Weg zu einer gesunden "Psychohygiene":

  • Saucha // Sauberkeit - innen und außen (den Körper als Tempel ehren aber sich dann von der Identifikation mit ihm lösen!)
  • Santosha // Zufriedenheit, Bescheidenheit
  • Tapas // Selbstdisziplin
  • Svadhyaya // Selbstreflektion
  • Ishvara-Pranidhana // Gottvertrauen, Hingabe

Es gilt Wohlwollen im eigenen Leben zu kultivieren und sich nicht in negative Gedankenstrudel hineinziehen zu lassen. Eine gesunde Achtung vor sich selbst kommt also direkt an zweiter Stelle für einen erfolgreichen Yogaweg. Denn es ist genauso wichtig auf sich selbst zu achten, sich zu lieben und zu ehren und zu wissen wie wertvoll der eigene Körper, Geist und die Seele sind: "You are worthier than the worthiest!!"

 

Findest du dich darin wieder? 

 

Zu diesem Thema habe ich hier noch eine wunderschöne Empfehlung für Kinder: Die Kiyomamu CD mit vielen positiven Affirmationen und lustigen Geschichten :-) 

 

Für die Unannehmlichkeiten und Störungen auf diesem Weg gibt uns Patanjali übrigens auch ein einfaches und wirkungsvolles Mittel an die Hand - Die Ausrichtung auf das Gegenteil! Was sich vielleicht zunächst etwas komisch anhört, kann wiefolgt verstanden werden:

 

Wenn negative Gefühle aufkommen wird folgendes Vorgehen empfohlen:

  1. Beobachten und sich die Situation oder das Gefühl wirklich bewusst machen. Damit verändern wir die Rolle und lösen uns bereits von Identifikationen mit dem Gefühl.
  2. Reflektieren der verschiedenen Seiten und Ausrichtung auf positive Eigenschaften.

Beispiele:

  • Du leidest unter wiederkehrender Angst oder Sorgen ? - Etabliere ein Gefühl von Vertrauen!
  • Du willst immer mehr haben und kannst nur schwer ohne xyz auskommen? - Etabliere Zufriedenheit und Bescheidenheit!
  • Du identifizierst dich mit deinen Gefühlen und versinkst darin? - Reflektiere dein wahres Selbst! 

uvm.

 

Denn da negative Gedanken immer zu Leid führen, hilft es uns die Yamas und Niyamas zu reflektieren und uns immer wieder bewusst auf die positiven Möglichkeiten die in uns liegen auszurichten. Dies machen wir übrigens auch während wir in Yoga Nidra gegensätzliche Empfindungen wahrzunehmen üben :-) Am besten nimmst du dir jetzt gleich einen Moment Zeit für dich - wie und wo könnte das genau jetzt am besten funktionieren?

 

Ich wünsche dir viel Freude und Zufriedenheit dabei!

Namaste

 

Eure Esther

 

PS: Ein weiterer Ansatz um die eigenen inneren Dämonen zu konfrontieren und positiv zu verändern ist diese tolle CD: Den Dämonen Nahrung geben :-) !

 

Das Video zeigt sehr schön, dass es im Yoga um weitaus mehr geht also um körperliche Übungen und dass diese erst weitaus später so in den Fokus gerückt sind. Sie sind ein Weg um Harmonie zu erleichtern aber nicht die Hauptzutat auf dem Yoga-Weg :)

 

"Genieß die Essenz deines Lebens!" 

 

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Dr. Esther N. Moszeik | Yoga am Heuberg | Winkelwiesweg 19a | 83131 Nußdorf a. Inn

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