Was soll das mit der Dankbarkeit?

Es gibt eine sehr schöne Dankbarkeitsmeditation, die ich in Schweden und bei Sama Yoga lernen durfte. Man bedankt sich bei den folgenden 5 und verbindet sich dabei mit dem jeweiligen Thema bzw. der Person. Wie so oft geht es dabei nicht um leere Worte, sondern die persönliche Bedeutung:

 

Dankbarkeit für:

  1. Unsere Ahnen
    Das heißt Eltern, Großeltern, deren Eltern und noch zwei (!) Generationen weiter..
    Das ist auf jeden Fall schwierig! Es geht jedoch nicht darum, diese Personen alle zu kennen, sondern darum, den Bezug von sich selbst zu den Generationen vor sich wahrzunehmen! Dann wird das Ganze echt spannend, probier es aus :-) 
  2. Unsere Lehrer*innen
    Egal ob Mensch, Tier, Situation oder du selbst, welche Erfahrungen waren lehrreich für dich? Finde Dankbarkeit auch in Lektionen, die negativ oder schwer waren, auch oder grade durch sie wachsen wir!
  3. Gott
    Z.B. auch in Form der 5 Elemente, der materiellen Welt sowie der immateriellen, in uns selbst und in der Welt um uns herum. Spirituell oder pragmatisch, finde einen Bezug zu dem, das größer ist als du Selbst.
  4. Die Menschlichkeit
    Was macht es aus Mensch zu sein? Finde Dankbarkeit für die besonderen Qualitäten des Mensch-Seins, z.B. auch in Form von Miteinander und Verständnis, gegenseitiger Hilfe und Anerkennung.
  5. Die Natur und Tiere
    Was wäre die Welt ohne sie?!

Auch im Yoga Nidra verbinden wir uns oft vor Wiederholung des persönlichen Vorsatzes (Sankalpa) mit dem Gefühl Dankbarkeit, für uns selbst, für all das was uns zu diesem Moment geführt hat und für das, was unser Wesen ausmacht.

 

So.. schön und gut, oder :)? Aber was bringt das Ganze darüber hinaus??

 

Probiere es aus! Wenn ich mich in einem Zustand von Dankbarkeit befinde, bin ich positiver, fröhlicher und auch bescheidener. Denn zu erkennen für wen und was wir dankbar sein können, hilft bei der Überwindung des Egos. Und dann ist da noch die Sache mit der manchmal schweren Last der Verantwortung - wenn wir dankbar sein können in Bezug zu Gott, dann erkennen wir auch, das es etwas größeres gibt als uns selbst. Wir erkennen, das wir unser Bestes geben können, es dann aber auch wichtig ist loszulassen und zu vertrauen auf das finale Stück, das wir nicht planen, nicht kontrollieren können.. und das kann auch ganz schön erleichternd sein :) Mit Mut und Vertrauen finden wir hier durch Dankbarkeit einen Sinn und auch ein Stück Freiheit.

 

Zusammenfassen kann uns Dankbarkeit all dies geben:

  • Positive Ausrichtung, Freude
  • Erkenntnis für das eigene Selbst und den Bezug zur Welt
  • Ausrichtung auf den gegenwärtigen Moment, was ja bekanntlich sehr effektiv im Bereich der Achtsamkeit ist und außerdem viel Platz im Gehirn schafft und somit auch die Konzentration fördert
  • Bescheidenheit, Zufriedenheit
  • Überwindung des Egos
  • Freiheit von Sorgen

All dies war nur ein kurzer Abriss zur Dankbarkeit, hier teile ich noch ein paar eigene Zeilen zur oben genannten Meditation, zum Jahreswechsel:


"Ich beginne das Jahr in Dankbarkeit. Dankbarkeit für meine Ahnen. Meine Eltern, egal ob ich mit beiden aufgewachsen bin oder getrennt, verbinde ich mich mit den positiven Qualitäten meiner beiden Eltern und auch mit den negativen und damit, was ich aus ihnen gelernt habe. Ich bin dankbar den Eltern meiner Eltern, ob ich sie kannte oder nicht kannte, verbinde ich mich mit ihnen. Mit den Eltern der Eltern meine Eltern, deren Eltern und deren Eltern nehme ich die Verbindung wahr.

Ich beginne den Tag in Dankbarkeit. Dankbarkeit für meine Lehrer und Lehrerinnen- Frauen, Männer, Tiere und Momente von denen ich lernen konnte.

Ich beginne den Moment mit Dankbarkeit für Gott, für die Erschaffung der fünf Elemente in denen ich mit meinem Körper leben darf. Die ich erleben darf. Für die spirituelle Verbindung in mir und um mich herum. Für das was größer ist als ich selbst.

Ich beginne mit einem Lächeln und Dankbarkeit für die Menschlichkeit. Was uns als Menschen auszeichnet. Und mit einem Lächeln und Dankbarkeit für die Natur und die Tiere. Ohne die dieses Leben so trist wäre. Wie wundervoll, machtvoll und einzigartig sie sind.

In dieser Dankbarkeit versuche ich immer wieder den Tag, den Moment, das Jahr zu beginnen und durch diese Dankbarkeit bescheiden aber auch (selbst-)bewusst zu leben, für Freude, Gesundheit, Liebe."

 

 

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Dr. Esther N. Moszeik | Yoga am Heuberg | Winkelwiesweg 19a | 83131 Nußdorf a. Inn

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